Freitag, 29. Januar 2010

Traum

Ich habe eine kleine Katze. Sie darf noch nicht so viel essen, so füttere ich sie nur wenig.
Doch sie wächst viel zu schnell. Manchmal ist sie braun und ihr Fell sehr struppig, im Licht ist sie grau und glatt.
Ich sitze auf einem Sofa viel zu nah bei den beiden Männern neben mir, unsere Körper rutschen aufeinander. Ich will weder rechts noch links Kontakt. Eine andere Katze liegt passiv vor meinen Füßen auf dem Boden. Meine Katze kommt hastig in den Raum gelaufen, sie gibt gierige Laute von sich; wirft sich auf das andere Tier und beginnt daran zu fressen. Die andere Katze wehrt sich nicht, ist zu schwach oder möchte nicht. Ich höre wie meine Stücke Haut aus einem Ohr beißt; die Geräusche sind kaum erträglich. Niemand tut etwas. Ich reiße meine Katze mit diversen Fleischstücken im Maul von der anderen runter, packe sie im Nacken, habe das Gefühl sie dabei zu töten; ausmachen würde es mir nichts, ich hasse sie, sie widert mich an. Ich gehe mit ausgestrecktem Arm und Angst um jenen zur Tür und werfe sie hinaus. Sie fliegt weit, rollt weiter, springt auf die Füße und hechtet in den Wald, läuft auf die Straße und erstarrt im Scheinwerferlicht eines herannahenden Autos. Ich wünsche ihr den Tod.
Doch sie läuft unter den Autos hindurch wieder in meine Richtung. Ich lache; die Tür ist zu.
Ich gehe zurück zum Sofa und klemme meinen Körper zwischen die Anwesenden. Meine Katze kommt wenige Minuten nach.

Mittwoch, 27. Januar 2010

Zustandsfund vom Erstensechsten09

Es ist ohne Titel.

Noch.

Als ob es jemals einen bekäme!

Was ist »es« überhaupt?

Als ob ich dies jemals wüßte!

Welch Überheblichkeit meinerseits!

Ich könnte damit beginnen zu notieren, was ich gerade in diesem Moment zu wissen meine.

Ich weiß, dass die Sonne nicht mehr auf meiner Hemisphäre herumstrahlt, mich immer wieder verlässt, sie muss. Wie geregelt ihr Leben; wie langweilig es scheint. Aber sie ist nicht allein damit. Meine Tür, nein, sie ist zu. Der Augenwinkel täuschte. Mein Fenster ist aber auf. Ich habe eine Phobie was das Aufsein von Fenstern ohne Sonne draußen, mit Licht im Inneren Dieser Satz hat kein Ende Ich weiß aber was ich meine. Das Licht ist also demnach aus. Ich bin allein. So gern gerade. Sehe die Scherenschnitte der Pflanzen auf meinem Fensterbrett und die der Bäume in der Wirklichkeit. Eine einsame Wolke schwebt, rosa angehaucht, heiligenscheinartig über der Rotbuche, welche ich als Kind als mein Baum bezeichnete. Ich ritzte meinen Namen in den dicken Stamm. Man kann es heute nicht mehr sehen. Ich tanzte um ihn herum, kletterte bis zu den dünnsten Ästen und brachte so alle, in der Krone sitzend, um den Verstand. Ängstlich, im Wind schaukelnd, frei. Die Wolke ist nicht mehr zu sehen. Was sie wohl nun tut, wenn sie keiner mehr sehen kann.

Mein Kopf platzt.

Wohin mit all dem?

Richtig, aufschreiben, was ich denke zu wissen. Ich weiß, dass ich ein Konstrukt aus Fleisch bin, welches die erstaunliche Fähigkeit des Denkens sein Eigen nennt. Reicht das nicht? Wozu all diese »Wer bin ich«-Geschichten. Wie anstrengend sie sind. Wie unnötig. Mein Hund kratzt sich, höre sein Halsband rhythmisch klingen. Nein, es war doch ein Vogel. Er bellt. Vergessen, dass die Türe geschlossen ist. Trotz dieser Tatsache habe ich das Gefühl dem Flur und so den Menschen im Haus näher zu sein. Es ist doch nur Holz.

Alle Filme, die ich heute begann, langweilten mich derart, dass ich sie nach halbstündigem Konsum auswarf.

Ich wäre gern woanders. Aber bin ich dann woanders, möchte ich wieder woanders sein. Und irgendwann möchte ich da sein wo ich hingehöre.

Oft stelle ich mir vor, bevorzugt wenn ich im Gras sitze, wie eine kleine blutleere Zecke auf mein nacktes Bein krabbelt, immer weiter hoch, noch weiter, warm und feucht, wohlfühlend, anfängt an mir zu saugen. Dann hat mein kleines Muttermal einen Freund und ist nicht mehr so allein. Die Zecke hat sicherlich viel zu erzählen, mehr als das Mal. Obwohl, das Mal. Gut, dass ich seine Sprache nicht verstehe.

Die Wolke hat sich sicher ausgezogen. Nein, wahrscheinlich nicht.

Um dem Platzen kurzweilig zu entkommen, werde ich das Notierte anderer lesen und neidisch ob deren Wortkunst werden. Hoffentlich.


Dienstag, 26. Januar 2010

Zustand

Manchmal denke ich, ich höre Musik, dann sind es nur Züge.

Sonntag, 24. Januar 2010

Traum

Ich putze mir die Zähne mit einer gebrauchten Zahnbürste.
Die Borsten sind braun.
Ich mache es schnell und ungründlich,
versuche meine Zunge von ihr fernzuhalten.

gehört.

»Und ihm schoss der Eiter in die Augäpfel.«

Zustand

Ich finde es, wenn ich es sehe.

Montag, 18. Januar 2010

Traum

Ich bin ein Mann. Meine Freundin und ich fahren mit Speedbooten übers Wasser. Das Wasser ist schwarz, so wie der Himmel und die Absichten.
Es sind zwei Boote unterwegs, beide vollbesetzt mit Leibern. Wir rasen übers Schwarz und rammen immer wieder das andere Boot. Irgendwas läuft schief, denke, falls jemand bei dieser Aktion umkommt, scheint das so gewollt. Habe das Gefühl, dass mein Wille unser Boot lenkt und wir deswegen immer wieder auf das andere zusteuern und voller Wucht daraufeinknallen. Bin enttäuscht, wenn ich es verfehle.
Es ist circa eine Stunde vor Sonnenuntergang, die Boote fahren an ein Waldstück. Noch ist alles lichtdurchflutet, doch möchte ich hier zusammen mit der Sonne weg sein.
Wir werden verabschiedet und gehen vom Boot, im Wasser treibt Müll; kleine Müllinseln, die sich zusammenfanden und sich so wichtiger fühlen.
Unsere Klamotten hängen an Kleiderbügeln an Ästen im Wald verteilt. Ein bunter Farbenweg zeigt uns wohin wir gehen müssen, dabei sammelt jeder sein Zeug ein. Meine Arme sind vollbeladen und ich verliere immer wieder ein Stück. Wir kommen an ein Wohnmobil und sollen draußen warten. Trotz verbot gehe ich rein, überall liegen Seifen aus Hotels und andere kleine geklaute Präsente. Aber eine Plastiktüte für meinen Klamottenberg finde ich nicht. Das Betreuermädchen kommt rein und schnauzt mich an, was ich hier drin verloren habe. Sie gibt mir ein Wassereis, welches genau die gleichen geringelten Farben hat wie ihr Bikini. Ich halte ihr das Eis an die linke Brust; wir lächeln uns an. Es war schon ein bisschen offen, ich denke sie hat es vergiftet. Esse es aber trotzdem und gucke ihr dabei in die Augen, als könne ich dort die Giftfrage bestätigt sehen. Gehe wieder raus und stelle mich zu den anderen dummen, unwissenden Touristen.
Ich bin plötzlich im Körper der Betreuerin im Ringelbikini, stehe immer noch im Wohnmobil, als der Betreuermann reinkommt und fragt »Warum liegt hier noch ne ID?«.
Sie: »Wieso muss er denn sterben?«
Er darauf: »Die Guten sterben immer.«
»Schleimgesicht.«

Samstag, 16. Januar 2010

»Es ist spät.«

Freitag, 15. Januar 2010

Also the slaves have sex with cows.

Samstag, 9. Januar 2010

Moment

Ich würde gerne Salzstangenzerkautes zu Salzstangen formen und im Ofen backen.

Donnerstag, 7. Januar 2010

Vorvorgestern.
Vorgestern.
Gestern war ich glücklich.
Heute.
Morgen.
Übermorgen.

Dienstag, 5. Januar 2010

Nachteinsicht

Es gibt so Momente, da muss man allein ob der Absurdität der sogenannten Realität irreal irre vor sich hin lachen.