Freitag, 15. Juli 2011

Zustand

Eine pferdartige, ungewaschene Frau neben mir im Telekomshop (sie kratzte sich des öfteren ausgiebig im Schritt) zum Magentamann: »Wozu brauch' ich denn 'ne Nummer?«
Er: »Damit man sie anrufen kann.«
Sie: »Achso.«

Mittwoch, 13. Juli 2011

Traum

Das Mädchen zieht sich geschickt mit den Händen vorwärts.
Ihr Körper – nur noch Kopf, Schultern und Arme.
Blutspuren wie Schneckenschleim.
Die Kinder lachen.

Sie ruft nach ihrer Mutter.
Im Krankenhausbett.
Das Mädchen erleichtert, zieht das weiße Laken herunter.
Der Körper der Mutter leer, ausgehöhlt.
Die Kinder lachen.

Dienstag, 12. Juli 2011

Traum

Erdbeeren im hohen Gras;
das Trennen von Spinnweben.
Sie laufen mir entgegen,
alle – Sie gehen.
Allein bin ich. Das Haus groß.
Ruben schreibt mir, lässt die Tür offen,
kommt zurück und schließt mich ein.

Draußen ist Sommer, drinnen tiefste Nacht.

Das Telefon vibriert, die Stimme spricht, als stehe sie auf einem hohen Berg, rauschend, es sei die Nacht der Däumlinge. Sie sind da, ich solle rausgehen und sie sehen. Sie warten auf mich. Meine Angst schnürt, das Fenster offen, sehe den Sommer, doch mein Schrei stumpf.

Gegenstände bewegen sich, rote Kissen vor meinen Füßen,
ich singe laut.
Rufe meine Freundin an, langes Klingeln – nichts.
Ich bin allein.
Und doch nicht.

Mittwoch, 6. Juli 2011

Traum

Dunkel; Licht an.
Überall Insekten.
Maden, Motten, unendlich lange Raupen.
Sie bewegen sich zu schnell, es sind zu viele.
Der Versuch sie alle zu töten.