Montag, 13. September 2010

Traum

Er ist klein und dick; sein Kopf kahl, glänzend. Er behandelt Frauen wie Dreck. Als ich ihm sage, dass das so nicht weitergehe, lacht er. Ich sehe Gelbes mit Silberhauben in seiner fauligen Höhle müde hervorblitzen. »Was willst DU denn? Willst du mich etwa schlagen? Dann tu es doch …« Wieder lacht er sein Lachen. Ich hasse es. Ich hasse ihn; schlage zu. Es klatscht auf der fettigen Backenhaut; Schmerz durchzuckt meine Hand. Er lacht. Ich stecke meine Finger tief in seine Augenhöhlen, halte mich an den Augenknochen fest und schreie; trete ihm überall hin, schlage ihn unaufhörlich wie ein Tier. Er lacht. Ich bin ein Tier; beiße, reiße, töte.
Er liegt da. Ich nehme ihn an den Füßen hoch, er ist leicht wie ein Kind, trage ihn vor die Tür. Das alles geht sehr schnell, schon stehe ich hinter ihr und gucke durch den Spion. Lange. Da liegt er, verkrümmt, bewegt sich nicht. Er lacht nicht mehr.
Mit dem Fahrrad durch die Stadt, kopflos, Glück, dass nichts passiert, immer scheint eine Lücke zwischen den Autos für mich reserviert. Die Kripo sagt er lebt. Ich muss mich erklären. Ein alter Mann begrabscht mich, ich schreie und stoße ihn weg.
Ich bin ein Tier. Er lacht.

Keine Kommentare: