Sonntag, 6. September 2009

Traum

Bin in einem Hostel voller junger Menschen. Nur Zimmer mit Glasfassade.
Die Toilettentür lässt sich nicht schließen; versuche mich zu beeilen. Als ich aufstehen will, kommt jemand rein und ich lache über mich, weil ich mich vergessen habe abzuschnallen. Auch vergaß ich meine schwarze Jogginghose runterzuziehen.
Die Betten sind aus Metall. Es ist dunkel. Grünliches Kunstlicht lässt uns alle wie Krebspatienten aussehen. Die Stimmung ist gedrückt, wir warten auf den Tag.
Der Ausblick ist jedoch wunderbar und gleichzeitig beängstigend. Von oben herab gucken wir auf die dunkle, riesig auslaufende Stadt, als seien wir auf einem Berg, jenseits der kleinen Lichter, jenseits jener schlummernden Energie.
Man kommt sich allein vor; man gehört nicht dazu.
Ich starre auf die Schönheit des Lichtermeers, als meine Augen plötzlich einem Flugzeug folgen müssen, das dunkel und groß über eine Bahn fährt. Der Flughafen scheint mitten in der Stadt zu sein. Es fährt schneller als normale Passagierflugzeuge, biegt auf die Startbahn ab, steht keine Sekunde, dreht sich abgehackt um 90°, nimmt einen sehr kurz Anlauf und fliegt schon beinahe senkrecht in die Luft, macht eine seichte Linkskurve; in meinem Magen kribbelt es. Wie Unterwasser bewegt sich das Flugzeug langsam, geschmeidig, und leicht. Die Kurve hört nicht auf, es fliegt gen Erde, stürzt geräuschlos in die Häuserschluchten, reißt eine Schneise ins schlafende Leben.
Entsetzen beherrscht unsere fahlen Gesichter.

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